Heute beginnen die Arbeiten zur Errichtung eines Wildschweinzauns entlang der deutsch-dänischen Grenze. Die Fertigstellung des Zauns ist für den Herbst geplant.
Die Maschinen für den Bau des knapp 70 Kilometer langen Wildschweinzauns entlang der deutsch-dänischen Grenze sind einsatzklar. Begonnen werden die Arbeiten bei Padborg und sollen im Herbst 2019 abgeschlossen sein.
In den ersten knapp zwei Monaten werden Zäune an sechs Teilabschnitten von einem Kilometer Länge in den Kommunen Apenrade und Töndern aufgestellt. Auf diese Weise können technische Anpassungen an der Anlage vorgenommen werden, ehe der Wildschweinzaun in vollem Umfang zu stehen kommt.
- Wir haben elf Milliarden gute Gründe, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um zu verhindern, dass die Afrikanische Schweinepest nach Dänemark gelangt. Und jetzt können wir endlich mit dem Bau des Wildschweinzauns beginnen. Mit dem Wildschweinzaun und einer verstärkten Bejagung von Wildschweinen durchbrechen wir die Ansteckungskette und mindern so das Risiko dafür, dass die Afrikanische Schweinepest auf Dänemark übergreift, sagt Dänemarks Umwelt- und Nahrungsmittelminister Jakob Ellemann-Jensen.
Der Wildschweinzaun ist eine von mehreren Maßnahmen, die die dänische Regierung und die Dänische Volkspartei im März 2018 gegen die Afrikanische Schweinepest beschlossen haben. Neben dem Wildschweinzaun wurden neue, rund um die Uhr geltende Regulierungsmöglichkeiten für Wildschweine und eine intensivierte Bekämpfung von Wildschweinen auf staatlichen und privaten Flächen eingeführt. Darüber hinaus wurden höhere Bußgelder für beispielsweise nicht ordnungsgemäß gereinigte oder desinfizierte Tiertransportfahrzeuge eingeführt und Schilder an Rastplätzen entlang der dänischen Autobahnen aufgestellt, die zum Schutz vor der Afrikanischen Schweinepest davor warnen, Speiseabfälle in die Natur zu werfen.
Der hinter den Maßnahmen stehende Kreis von landwirtschaftspolitischen Sprechern freut sich, dass der Wildschweinzaun nun errichtet wird.
- Der Wildschweinzaun spielt eine ganz zentrale Rolle, um zu verhindern, dass die Afrikanische Schweinepest nach Dänemark gelangt. Der Zaun erleichtert Jägern das Ausrotten der Wildschweine in Dänemark und hindert darüber hinaus auch eventuell infizierte Wildschweine daran, die Grenze zu überqueren, sagt Lise Bech, landwirtschaftspolitische Sprecherin der Dänischen Volkspartei (DF).
- Ich freue mich, dass nun mit dem Bau des Wildschweinzauns auf der 70 Kilometer langen Strecke begonnen werden kann. Damit ist eine gute Ausgangsbasis für eine erfolgreiche Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest gegeben, äußert Carsten Bach, landwirtschaftspolitischer Sprecher der Liberalen Allianz (LA).
- Es ist gut, dass der Wildschweinzaun jetzt gebaut wird. Wir sehen die Afrikanische Schweinepest immer näher an Dänemark heranrücken und das zeigt, wie reell die Gefahr ist. Obwohl die Afrikanische Schweinepest unschädlich für Menschen ist, müssen wir unseren großen Schweineexport schützen, erklärt Orla Østerby, landwirtschaftspolitischer Sprecher der Konservativen Volkspartei (K).
- Unsere Partei übernimmt in der Situation, in der wir uns befinden, ein hohes Maß an Verantwortung. Wir handeln, um Dänemark vor der Afrikanischen Schweinepest zu schützen. Es ist gesunder Menschenverstand, dass wir alles tun, was wir können, um das Infektionsrisiko zu mindern. Der Wildschweinzaun ist dabei nur ein Element. Aufklärung und Beratung sind zwei andere wichtige Maßnahmen, sagt Anni Mattiesen von den Liberalen (V).
Die dänische Schweinebranche exportierte 2016 für circa 4,01 Milliarden Euro, hiervon 2,54 Milliarden Euro in EU-Staaten und 1,47 Milliarden Euro in Länder außerhalb der EU. Bei einem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest wird der Schweineexport in Länder außerhalb der EU gestoppt. Die Afrikanische Schweinepest ist für Menschen und andere Tiere als Wild- und Hausschweine ungefährlich.
Fakten:
- Der kommende Wildschweinzaun wird ein kräftiger Stahlmattenzaun sein, der anderthalb Meter hoch und einen halben Meter tief in die Erde reichen wird. An Abschnitten entlang von Grenzflüssen und Gräben kann die Zaungröße reduziert werden, weil vor dem Zaun ein Wallgrabeneffekt erzielt werden kann.
- Der Zaun wird an den Stellen, wo sich derzeit Schengen-Grenzübergänge befinden und wo größere kreuzende Fließgewässer sind, dauerhafte Öffnungen haben. Es wird auf der knapp 70 Kilometer langen Strecke insgesamt 20 dauerhafte Öffnungen an Fließgewässern und Schengen-Übergängen geben.
- An sonstigen Übergängen entlang der Grenze werden Tore oder Viehroste installiert. Es wird auf jeden Kilometer Zaun mindestens ein Tor geben. Zwischen den Toren sind Vorrichtungen zum Übersteigen des Zauns vorgesehen.
- Damit die kleineren Tiere den Zaun passieren können, wird alle hundert Meter eine 20 mal 20 Zentimeter große Öffnung im Zaun angelegt.
Fakten: Maßnahmen gegen die Afrikanische Schweinepest
Die dänische Regierung und die Dänische Volkspartei haben 16,59 Millionen Euro für die verstärkte Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest bereitgestellt, von denen 4,01 Millionen Euro von der Wirtschaft als Mitfinanzierung für den Wildschweinzaun geleistet werden.
Maßnahmen zur Ausrottung von Wildschweinen in der dänischen Natur:
- Errichtung eines Wildschweinzauns entlang der deutsch-dänischen Grenze.
- Die Wildschadenverordnung wurde dahingehend geändert, dass die Jäger wesentlich bessere Möglichkeiten zur Regulierung des Wildschweinbestands erhalten. Stärkere Überwachung der Wildschweinpopulation und kostenlose Untersuchung von in Dänemark erlegten Wildschweinen auf Tierseuchen.
- Intensivere Bekämpfung von freilebenden Wildschweinen auf staatlichen und privaten Flächen.
- Fachlicher Ausbau des Schweißhundregisters.
- Verstärkte Zusammenarbeit mit dem Dänischen Jagdverband.
- Die Jagdpachtverträge für staatliche Flächen mit Wildschweinvorkommen verlangen von den Jagdpächtern neuerdings auch den Abschuss der Wildschweine.
Veterinärmedizinische Maßnahmen:
- Gesetz über die Erhöhung von Bußgeldern bei Gesetzesverstößen, die in Beziehung zum Infektionsrisiko für Afrikanische Schweinepest und andere schwerwiegende Tierseuchen stehen.
- Verstärkung des veterinärmedizinischen Notfallmanagements.
- Beschilderung von Rastplätzen.
- Intensivierung der Informationskampagne zum Thema Infektionsschutz und Speiseabfälle.
- Beratung für Freilandtierhalter zu Infektionsrisiken durch Speiseabfälle.
Weitere Auskünfte:
Pressesekretär Jakob Volf, Dänisches Umwelt- und Nahrungsmittelministerium, Tel.: +45 91 33 47 94, E-Mail: Obfuscated Email Obfuscated Email
Oberförster Bent Rasmussen, Dänische Naturbehörde (Naturstyrelsen), Tel.: +45 22 59 38 05, E-Mail: Obfuscated Email